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Die Ausscheidung beim Menschen

In unserem Körper entstehen ständig Abfallprodukte, die über sechs Wege wieder abgebaut werden:

  • Harnwegsystem
  • Gallenwegsystem
  • Dickdarm
  • Haut
  • Lunge
  • Nieren

 

Harnwegsystem

HarnwegsystemDas Harnwegsystem funktioniert durch die Zusammenarbeit von Nieren (Renes), Harnleiter (Ureter), Harnblase (Vesica urinaria) und Harnröhre (Urethra). Vom Nierenbecken führen zwei Harnleiter zur tiefer gelegenen Harnblase.

Die Harnröhre, die den Urin von hier aus nach außen leitet, endet beim Mann in der Penisspitze (Orificium urethrae externum) und bei der Frau im Vorhof der Scheide (Ostium urethrae externum).

Über die Harnleiter gelangt von den Nieren ständig Urin in die Harnblase. Er enthält die aus dem Blut gefilterten Abfallstoffe. Eine faltige Schleimhaut an der Mündungsstelle der Harnleiter dient als Rückstauklappe, die das Zurückfließen des Urins verhindert.

 

HarnblaseUnter Urindruck ist die Harnblase in der Lage, ihr Volumen stark zu vergrößern. Wenn eine bestimmte Ausdehnung erreicht ist, gelangt über Rezeptoren die Information "Harndrang" zum Gehirn.

Beim Wasserlassen gelangt der Urin über die Harnröhre (Urethra) nach außen, die von der untersten Stelle der Blase wegführt. Zur Harnentleerung zieht sich die Blasenwand zusammen, und gleichzeitig erschlafft der Schließmuskel der Harnröhre. Mit dem Urin werden Wasser, Salze, Harnstoffe, Harnsäure und andere wasserlösliche Abfallprodukte ausgeschieden.

Harnblase

Der von den Nieren präparierte Urin gelangt in die Harnblase und wird dort gesammelt. Ab einer Flüssigkeitsmenge von etwa 200ml wird dem Gehirn die Information "Harndrang" gemeldet. Das maximale Volumen liegt bei etwa 500ml.

 

 

Urin

Urin - das Transportmittel von stickstoffhaltigen Abfallprodukten, wird ständig produziert. Die Harnblase ist ein dickwandiges und muskulöses Behältnis, das etwa einen halben Liter aufnehmen kann. Bei der Frau liegt sie im kleinen Becken zwischen Schambein (Os pubis) und Uterus, beim Mann zwischen Schambein und Rektum.

 

 

Gallenwegsystem

Die GalleDie Leber produziert täglich ungefähr einen halben Liter Galle (Vesica fellea) - eine grünliche, alkalische Substanz, die einen bitteren Nachgeschmack hinterläßt, wenn sie einem "hochkommt".

Das Gemisch aus 97 Prozent Wasser und Gallensäuren ist in der Lage, Fette zu emulgieren und Säuren zu neutralisieren. Die Galle transportiert auf diese Weise Giftstoffe und Stoffwechselprodukte von der Leber (Hepar) zum Darm.

Dickdarm

Der DickdarmÜber den Dickdarm (Colon) werden unverdauliche Nahrungsbestandteile, Darmbakterien und abgestorbene Zellen ausgeschieden.

Der Dickdarm dient dazu, dem Darminhalt das Wasser zu entziehen. Millionen von Coli-Keimen im Dickdarm sind an der Verdauung und Synthese von bestimmten Nahrungssubstanzen beteiligt.

Diese Funktion bewirkt auch die Bildung von Gasen und damit Geruchsbildung. Der Mensch stößt pro Tag etwa einen halben Liter Darmgase aus.

Durch die Darmperistaltik wird der feste Stuhl in den Mastdarm transportiert und dort gespeichert.

Wie schon der Name sagt, ist der Dickdarm dicker als der Dünndarm.

Lunge

Die LungeDie innere Oberfläche der Lunge (Pulmo) beträgt insgesamt ungefähr 70 Quadratmeter - also etwa die Größe eines Squashplatzes!

In jedem Lungenflügel befinden sich an die 300 Millionen Lungenbläschen, die sich um die Bronchiolen herum gruppieren. Sie werden von Kapillaren versorgt und bilden zusammen die riesige Fläche, die nötig ist, damit die Lunge ihre Aufgabe erfüllen kann: das bei der Nährstoffverbrennung entstehende Kohlendioxid nach außen zu transportieren.

Ihren entwicklungsgeschichtlichen Ursprung hat die Lunge wahrscheinlich in den Kehlsäcken von Fischen jahrmillionenalter Arten - unseren im Wasser lebenden Vorfahren. In Gebieten, wo das Wasser sauerstoffarm war - etwa in Sümpfen - diente es ihnen zum Überleben und ermöglichte späteren Generationen - den Amphibien - ein Leben außerhalb des Wassers.

Nieren

Die NierenDie paarweise angeordneten Nieren befinden sich zu beiden Seiten der Wirbelsäule an der Rückseite der Bauchhöhle.

Sie sind jeweils zehn Zentimeter lang und sechs Zentimeter breit und haben eine bohnenartige Form - das kleinformatige Vorbild für die Nierentische der 50er Jahre. Die Nieren entsorgen nicht nur Abfallstoffe aus dem Blut , sondern regulieren auch den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Jede von ihnen wiegt etwa 200 Gramm.

Ein weiteres, von der Niere produziertes Hormon ist das Renin, das die Aufgabe hat, den Blutdruck zu regulieren. Die Nierenrinde (Cortex renalis) ist eine etwa zeh n Millimeter breite, rotbraune Substanz. Sie beinhaltet die Nephrone, die das Blut filtern.

Das Nierenbecken ist die Überbrückungsstelle zwischen Nieren und Harnleiter. Hier wird der aus der Niere hertransportierte Harn gesammelt.

 

Wasser- und Salzhaushalt

Der Wasserhaushalt wird von dem Hormon ADH (antidiuretisches Hormon) gesteuert, das vom Hypophysenhinterlappen kommt. Den Salzhaushalt reguliert das Aldosteron der Nebennierenrinde.

Der Hypophysenhinterlappen ist über den Hypophysenstil (Infundibulum) direkt mit dem Hypothalamus verbunden. Dieser steuert über eine Nervenverbindung die beiden Hormone, die im Hinterlappen produziert werden.

 

 

Nephrone

1500 Liter Blut fließen an einem Tag durch das Nierengewebe, davon werden etwa 180 Liter in den Nieren (Renes) gefiltert. Diese Funktion erfüllen die Nephrone, kleine Filtereinheiten, die jeweils aus einem Filterteil und einem Harnkanälchen bestehen.

Die Harnkanälchen nehmen den gefilterten Harn auf, resorbieren daraus einen hohen Anteil an Wasser und Salzen und führen diesen Anteil über die Nierenkapillare erneut dem Blut zu.

Von den täglich rund 180 Litern des gefilterten Primärharns werden nur ungefähr 1,5 Liter über den Harnweg ausgeschieden.